Digitaler Engel Thüringen in Reichmannsdorf: elektronische Patientenakte und E-Rezept

In der Begegnungsstätte Reichmannsdorf informierte der Digitale Engel Thüringen rund um das Thema elektronische Patientenakte (ePA) und E-Rezept. Die Veranstaltung fand im Rahmen eines Seniorentreffs statt. Die Teilnehmenden waren bereits vor Beginn in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen zusammengekommen. Martina wurde herzlich empfangen und konnte sich vor Beginn noch bei einer Tasse Kaffee stärken. Beim Aufbau und dem Verteilen der Materialien unterstützte Frau Schaarschmidt.

Die Senior:innengruppe war etwas jünger als bei anderen Stationen und nahezu alle verfügten über ein Smartphone. Daher konnte der Vortrag in vollem Umfang stattfinden, ohne dass Inhalte reduziert werden mussten.

Die Teilnehmenden zeigten sich durchweg sehr interessiert, stellten zahlreiche Fragen, notierten sich Informationen und blieben die gesamten zwei Stunden aufmerksam. Besonders spannend fanden viele die E-Rezept-App. Ein Herr merkte an, dass E-Rezepte künftig auch in der ePA angezeigt würden und die App dann nicht mehr notwendig sei. Martina erklärte, dass dies mittelfristig geplant sei – die Integration lasse aber noch auf sich warten.

Auch bei der ePA gab es rege Diskussionen. Eine Teilnehmerin berichtete, dass sie der Nutzung bereits widersprochen habe – sie sei aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken unsicher. Eine andere Frau hob hingegen hervor, dass sie von ihrer Krankenkasse (IKK) sehr gut über die ePA informiert wurde. Ein Herr hatte die ePA-App seiner Krankenkasse bereits heruntergeladen, war aber an der Eingabe der PIN gescheitert – er wolle diese nun erneut beantragen.

Sehr gut kam auch das Thema Notfalldatenblatt an. Die bekannten Notfalldosen stießen auf großes Interesse und Frau Schaarschmidt kündigte an, hierzu nochmals das DRK kontaktieren zu wollen, das diese im Landkreis verteilt. Ergänzend teilte sie mit, dass das Notfalldatenblatt auch beim ADAC hinterlegt werden könne, was im Falle eines Autounfalls den Zugriff durch Rettungskräfte ermögliche.

Es wurden viele durchdachte Fragen gestellt, unter anderem:

• Wie kann ich meine verschriebenen Medikamente einsehen?

• Kann ich den Erhalt der PIN für meine eGK auch mit dem Online-Ausweis verifizieren?

• Ab wann werden Gesundheitsdaten in die ePA eingetragen?

• Wie kann ich selbst Gesundheitsdaten eintragen?

• Wieso orientieren wir uns datenschutzrechtlich nicht an EU-Ländern, die die ePA bereits nutzen?

• Kann ich jederzeit widersprechen?

Nach dem Vortrag sprach Martina noch mit einer Teilnehmerin, die Bedenken äußerte. Sie hatte in einem Zeitungsartikel gelesen, dass die ePA potenziell unsicher sei und fürchtete unberechtigten Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten. Martina nahm sich Zeit, um diese Sorgen ernst zu nehmen und erklärte, welche Sicherheitsmaßnahmen bestehen und welche Rechte Nutzer:innen haben.

Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung. Die Senior:innen brachten viele fundierte, teils auch kritische Fragen mit – blieben dabei aber immer offen und konstruktiv. Durch das gute Vorwissen einiger Teilnehmenden und das rege Interesse entstand ein lebendiger Austausch, der Martina das Vortragen leicht machte.