Digitaler Engel Thüringen in Mühlhausen: Elektronische Patientenakte und E-Rezept

Mobilreferentin Martina war beim Evangelischen Kirchenkreis Mühlhausen zu Gast, um mit Senior:innen über die elektronische Patientenakte und das E-Rezept zu sprechen. An der Veranstaltung nahmen insgesamt acht Senior:innen teil – fünf Männer und drei Frauen – sowie eine Übersetzerin für die ukrainischen Teilnehmenden, Isabell Schmauch und ein Kollege von ihr. Bei Martinas Ankunft war bereits alles liebevoll vorbereitet. Unerwartet hatte Isabell Schmauch auch ukrainische Senior:innen eingeladen, die später zum Vortrag dazustießen.

Der erste Teil zur Nutzung des E-Rezepts verlief größtenteils ohne Übersetzung, da die ukrainischen Senior:innen etwas später kamen. Martina hatte den Eindruck, dass dieses Thema für viele der Anwesenden weniger interessant war. Rückmeldungen waren spärlich, und Fragen bezogen sich meist schon direkt auf die elektronische Patientenakte. Dennoch fanden einige Teilnehmende die E-Rezept-App spannend und nahmen die Diko-Anleitung gerne mit.

Deutlich intensiver wurde der zweite Teil zur ePA. Die Übersetzerin übertrug Martinas Ausführungen, was zu regelmäßigen Pausen und einer insgesamt langen Dauer von nahezu drei Stunden führte. Die ukrainischen Senior:innen zeigten großes Interesse und stellten zahlreiche Fragen. Es wurde spürbar, dass ihnen das Konzept einer elektronischen Patientenakte vertraut war, da in der Ukraine bereits mit einer ähnlichen Lösung gearbeitet wird. Dennoch empfanden sie die Umsetzung im deutschen System als komplizierter. Sie hatten alle ihre deutsche Krankenkassenkarte dabei und äußerten klar den Wunsch, die ePA unbedingt einzurichten.

Die deutschen Senior:innen hörten überwiegend zu und stellten nur wenige Fragen. Martina gewann den Eindruck, dass sie sich bislang kaum mit der ePA beschäftigt hatten und der Informationsbedarf noch ganz am Anfang stand.

Große Begeisterung gab es bei allen Teilnehmenden für die Notfalldose. Isabell Schmauch kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass das Café International zukünftig Notfalldosen zum Verteilen bereithalten kann.

Zu den Fragen während der Veranstaltung gehörten unter anderem:
– Ist die Notfalldose bzw. das Notfalldatenblatt in der ePA verpflichtend?
– Was benötige ich zur Einrichtung der ePA?
– Wie erhalte ich die PIN zur elektronischen Gesundheitskarte?
– Werde ich gefragt, bevor Gesundheitsdaten in die ePA eingetragen werden?
– Kann ich Gesundheitsdaten später wieder löschen?

Aus didaktischer Sicht war die Veranstaltung für Martina anspruchsvoll, da sie ihren Vortrag fortlaufend unterbrechen musste, um der Übersetzerin Raum zu geben. Für die deutschen Senior:innen zog sich der Ablauf dadurch spürbar. Trotzdem empfand Martina es als sehr wertvoll, dass die ukrainischen Senior:innen teilnahmen. Sie zeigten ein starkes Interesse, stellten wichtige Fragen und bedankten sich im Anschluss herzlich.

Ein besonders schöner Moment entstand, als der deutsche Senior Bernd die ukrainischen Teilnehmer:innen zu seinem Kaffeeklatsch im Mehrgenerationenhaus einlud – nicht nur, um sie weiter zu integrieren, sondern auch, um einen gegenseitigen kulturellen Austausch zu ermöglichen.