Martina führte eine Veranstaltung mit zwölf Senior:innen durch, darunter zehn Frauen und zwei Männer. Die Veranstaltung wurde von Frau Zöllner, der ehrenamtlichen Bürgermeisterin von Sprötau, initiiert, die sich sehr über das Interesse am Thema elektronische Patientenakte (ePA) freute. In der gemütlichen Atmosphäre einer wöchentlichen Kaffeerunde informierte Martina die Gruppe über die ePA und ging dabei auf verschiedene Meinungen und Fragen ein.
Die Reaktionen auf die ePA waren gemischt: Während eine Teilnehmerin sich entschieden hatte, der ePA zu widersprechen, blieben andere skeptisch, zeigten aber Interesse an weiteren Informationen. Einige Teilnehmende empfanden das Thema als hilfreich und erkannten die potenziellen Vorteile der ePA.
Im Laufe des Nachmittags kamen zahlreiche Fragen auf, die die Unsicherheiten rund um die ePA verdeutlichten. Themen waren unter anderem, was passiert, wenn das Gerät mit der ePA verloren geht oder kaputt geht, ob die ePA auf mehreren Geräten nutzbar ist, und wie ein Arzt Zugriff auf die ePA erhält, wenn das Gerät nicht dabei ist. Weitere Fragen drehten sich um den generellen Zugriff von Ärzt:innen, die Möglichkeit, der ePA zu widersprechen, und die Nutzung der ePA ohne digitales Gerät.
Nach dem Vortrag suchten einige Teilnehmer:innen das persönliche Gespräch mit Martina. Ein Mann bedankte sich für die klare Präsentation, äußerte jedoch Bedenken, dass die digitale Entwicklung ihm zu schnell gehe und er sich manchmal überfordert fühle, obwohl er Unterstützung aus seinem Umfeld hat. Ein anderer Teilnehmer kritisierte, dass die Technologie vor allem von jungen Menschen entwickelt werde, ohne die Bedürfnisse älterer Generationen ausreichend zu berücksichtigen, was er als diskriminierend empfand. Eine Teilnehmerin sah die ePA positiv, wollte sich jedoch noch Zeit nehmen, bevor sie eine Entscheidung trifft. Eine andere Frau empfand die Anmeldung und Nutzung der ePA über ein digitales Gerät als kompliziert und im Vergleich zum bisherigen System als zusätzlichen Aufwand. Insgesamt war die Veranstaltung sehr gelungen und wurde von den Senior:innen dankbar angenommen. Als erster Vortrag in dieser Kaffeerunde stellte die Präsentation eine willkommene Abwechslung dar. Trotz der bestehenden Skepsis gegenüber der ePA nahmen die Teilnehmenden die Informationen und Broschüren mit großem Interesse auf und zeigten sich offen für die Diskussion. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Gelegenheit, Unsicherheiten anzusprechen und den Senior:innen mehr Orientierung zu geben.